Adobe – das digitale Monsanto [aus dem google-cache]
Im zweiten Halbjahr 2009 wird laut Adobe das Framework ‘Strobe‘ veröffentlicht. Dabei handelt es sich um Adobes Beitrag zum Open Screen Project. Die Grundidee dieses Projektes ist die Etablierung einheitlicher Schnittstellen für die Darstellung, den Austausch und der Benutzung von Multimediainhalten über verschiedene Device-Kategorien hinweg.
HTML, oder was?
Einheitliche Schnittstellen für Multimediainhalte auf verschiendenen Geräten? Das ist doch HTML oder zumindest HTML mit irgendwelchen Erweiterungen wie CSS, JavaScript oder SVG.
Bei Strobe handelt es sich natürlich nicht um eine Technik, die auf HTML basiert, sondern um eine Schnittstelle für Flash. Adobe spricht hier euphemistisch von ‘rich Internet experiences’. Damit wird impliziert, dass die normale ‘Internet experience’ poor sei. Arm sind derzeit jedoch lediglich die Content-Inhaber und Adobe. Denn an allen Ecken im Internet gibt es Sites, die urheberrechtlich geschützte Inhalte präsentieren ohne, dass die Rechteinhaber davon profitieren und dies mittels Adobes Flash-Format ohne, dass Adobe davon wirklich profitieren könnte.
Für Adobe sieht die Lösung daher folgendermassen aus: die Rechteinhaber bieten in Zukunft ihre Inhalte in einem Geschützten Format an, Adobe sorgt dafür, dass diese Inhalte auf allen Geräten konsumiert werden können und garantiert den Anbietern Einnahmequellen durch Werbung. Die Content-Anbieter werden daher bereit sein, Adobe einen Teil der Einnahmen abzuführen.
Funktionieren kann dies jedoch nur, wenn die Leaks geschlossen werden. Es dürfen also keine Inhalte mittels Geräten oder Software in ungeschützte Formate überführt und ins Netz gestellt werden. Dies ist jedoch kein Problem von Adobe. Denn, wenn es erstmal eine funktionierende Verwertungskette gibt, steigt das Interesse der Rechteinhaber automatisch, Lücken zu finden und zu schliessen.
Und genau hier decken sich die Strategien von Adobe und Monsanto. Mit massiven Investitionen werden potentielle Kunden (Rechteinhaber und Bauern) gewonnen. Denn nachdem diese sich mal eine Probepackung genehmigt haben können sie sich nicht mehr aus der Umklammerung befreien.