Mspro, die Faz und der ganze Rest …
In Faz-Blogs werden im weitesten Sinne Reportagen publiziert. Ein freier (ist er/hat er grade frei/nichts anderes zu tun?) Autor fährt nach Würzburg um dort eine Kirche zu besuchen und spinnt im Nachhinein eine Geschichte darum. Klassischer Journalismus. Mit einem ein Blog-Eintrag hat das nichts zu tun. Manchmal würden diese von in spießbürgerlicher Ambivalenz manierierte Ziellosigkeit triefenden Texte genügen für die Seite 3. Aber nur wenn grade niemand über die Probleme japanischer Köche mit den sinkenden Quoten beim Walfang berichten könnte.
Aber auch auf der anderen Seite gibt es nichts Blog-haftes. Was mspro auf seinem Blog CTRL-Verlust veröffintlichte, ist reiner Essay. Jeder Artikel wäre es Wert gewesen in der Lettre oder der Sinn und Form zu erscheinen, wenn sie sich denn – wie sie es mal taten – irgendwie um Gegenwart kümmern würden.
Dass die Faz, die taz und andere, Blogs hosten ist eben – leider – nicht der Erkenntnis geschuldet, es gäbe neue Ausdrucks- und Antizipationsformen für Inhalte, sondern der Angst vor dem Kontrollverlust. Sowohl Sinn und Form eines Blogs namens “Kontrollverlust” war somit schon Provokation. Die Frage war also nicht “ob” oder “wann” die Redaktion dies bemerkt. Die entscheidende Frage ist: “Wie gehen sie mit dem Kontrollverlust um?” Die erste Antwort war auf jeden Fall falsch.
Hattest Du nicht auch mal Stress mit Wikiadmins, die Dir irgendwann eine Sockenpuppendebatte vorgeworfen haben? Mir zumindest ging es so. Und in sofern halte ich es für legitim in einem Blogforum anonym zu posten. Mache ich ja auch. Der Blogbetreiber kann ja prüfen, ob die Mailadresse plausibel ist.
Aber prinzipiell finde ich es auch sehr merkwürdig wieviel Müll über mspr0 ausgeschüttet wird. Aber so wie ich ihn einschätze (ich kenne ihn nicht persönlich) wird er aus der Sache erhobenen Hauptes rausgehen und daraus sogar noch interessante Erkenntnisse formulieren.
betamann
27 Jun 10 at 10:25 pm