Sascha Lobo auf der Suche nach dem Urgrund der Überwachung
Seit einem Jahr arbeitet sich Sascha Lobo in seinem Blog auf Spiegel Online an dem Thema Massenüberwachung ab. Deutlich wird, dass er sich immer mehr mit der Frage nach dem warum beschäftigt. In seinem letzten Artikel ist er einen sehr großen Schritt weitergekommen. Unter dem Titel “Kontrollwahn: Was wirklich hinter der massenhaften Überwachung steckt” stellt er eine Verbindung zwischen der Überwachung und den Urgründen der Kybernetik her. Die Wissenschaft von komplexen Systemen und deren Steuerung, erfunden von Norbert Wiener ist für Lobo der erste Schritt und die Erklärung, warum heute alle Welt alles wissen will.
Man kann Lobo ohne wenn und aber folgen. Der Artikel ist interessant und auch das angehängte Video seines Vortrags Über Überwachung sollte angesehen werden. (Auch, weil er es wieder mal schafft, ein Katzenbild einzuschmuggeln.)
Ich bin mir sicher, dass Sascha Lobo auch noch den letzten gedanklichen Schritt machen wird: Überwachung ist die logische Konsequenz für ein mehr oder weniger bewusstes System. Die Evolution und die menschliche Geschichte zeigt, dass dieser Haufen Nervenzellen, der von 302 bis mehreren Milliarden Neuronen unterschiedlich groß sein kann, alles daran setzt genügend Informationen aus der Umwelt zu erhalten und diese Umwelt möglichst genau abzubilden. Aber nicht nur die Abbildung, also Darstellung des aktuellen Zustandes, sondern auch die Vorhersage des Verhaltens der Umwelt ist das Ziel jedes Gehirns.