leben auf einer supererde
Die Suche nach Exoplaneten ist inzwischen ein respektabler Zweig der Astronomie und es vergeht kaum ein Monat in der nicht eine besondere Nachricht über den Fund des größten, am weitesten entfernten, nächstgelegenen oder was-auch-immer Planeten in einem anderen Sonnensystem auftaucht. Wenn gleichzeitig 32 Exoplaneten gefunden werden ist das eine News, die auch mal wieder in die Mainstream-Medien (CNN, Focus) landet. Auch wenn es eigentlich nur 30 sind, da sich – laut Scienceblogs – zwei Braune Zwerge in die Liste gemogelt haben.
Für die Öffentlichkeit ist dabei eigentlich nur die Frage interessant, ob auf diesen Planeten Leben möglich ist oder gar existiert. Letzteres können wir nur durch Überprüfung vor Ort klären (es sei denn, wir würden das dortige Radioprogramm empfangen). So müssen wir uns damit begnügen, die Eigenschaften der Planeten zu extrapolieren.
Nun ist es momentan aber noch so, dass trotz bester Instrumente, ein Planet wie die Erde nicht entdeckt werden könnte. Sie ist zu klein und bewegt sich zu langsam um die Sonne. Zwar wird die Sonne auch durch die Erde abgelenkt, allerdings nur in einem Ausmass, das wir auf eine Entfernung von dutzenden Lichtjahren nicht feststellen können. Ein Planet muss durch seinen Umlauf derzeit das Zentralgestirn um mindestens 3,5 km/h ablenken.
Ein unhaltbarer Zustand! Da muss man doch was machen können. Wir postulieren einfach eine Klasse von Planeten, die der Erde irgendwie ähneln. Das ganze nennen wir dann Supererde. Damit implizieren wir nicht nur, dass es sich – na ja – um so etwas wie die Erde handelt, nein, sie ist eigentlich sogar noch besser als die Erde. Sie ist eben super. Natürlich bezieht sich das super nicht auf die Tatsache, dass der Planet wirklich besser ist als die Erde sondern sie hat einfach von etlichen Eigenschaften mehr als die Erde, viel mehr. So etwa wie bei einem Superweib. Das wird ja gerne auch für etwas umfangreichere Frauen verwendet.
In Anbetracht unserer derzeitigen Unfähigkeit, so etwas wie die Erde zu entdecken, suchen wir also Supererden. Die sind dann laut Definition bis zu 14 mal so schwer, wie die Erde und ist sind keine Gasplaneten. Die 14 kommt von dem Uranus. Bei dieser Größe muss er sich allerdings sehr schnell um das Zentralgestirn bewegen, da er sonst nicht nötigen Einfluss auf dessen Bewegung haben kann.
Die bisher gefundenen Supererden sind daher auch allesamt nicht geeignet, ein Leben wie wir es kennen, hervorzubringen. Vögel würden wir eher als Fische identifizieren, denn der Druck der dortigen Atmosphäre entspricht dem im Meer bei 1000 Meter Tiefe. Landlebewesen erreichen maximal eine Höhe von wenigen Zentimetern, da die Evolution für eine höhere Konstruktion auf die Idee hätte kommen müssen, ein Titan-Skelett zu verwenden. Auch müsste die Evolution auf Wasser als Lebensquell verzichten, denn der Planet befindet sich sehr, sehr nah an seiner Sonne. Die Temperaturen liegen bei nahezu 1000 Kelvin.
Zwar sind auch auf diesen Planeten die Jahreszeiten mehrere Wochen lang. Nur sind die Wochen nur wenige Erd-Stunden lang. Mit Umlaufzeiten von unter einem Erd-Tag dürften die Rotationen um die eigene Achse nur wenige Minuten dauern. Im Ganzen dürften die Bedingungen nicht wirklich geeignet sein, Leben auf der Basis von Kohlenstoff sein. Aber hey, wer weiss ob es dort nicht auch Leben auf der Basis von Silizium geben könnte.