Google Reader ist tot. Es lebe das Meshing!
Google Reader ist tot, das Leistungsschutzrecht ist da, die User sind nur noch auf facebook und twitter, und URLs werden immer geshorted, um dann nach wenigen Wochen in Vergessenheit zu geraten, weil der URL-Shortener schon wieder seinen Dienst eingestellt hat. Was für eine Welt! Es gibt viel zu wenig meta und vom “semantischen Web” sind wir heute noch weiter entfernt als vor der Erfindung von RTFD und Hypercard.
Also eine gute Zeit, um selbst aktiv zu werden. Mit ein wenige XSLT und uralt HTML/JS kann man noch heute etwas bauen, was auch nur kurze Zeit funktioniert, dafür aber die Informationsbedürfnisse auch wirklich erfüllt.
Für die Developer unter den Lesern gibt es nun die mobile Version der Hackernews aka Ycombinator. Funktioniert wirklich nur auf dem mobilen Gerät. Lädt alle 10 Minuten die neuesten Einträge nach und stellt sie in typischer iOS-Webview dar.
Für die eher wissenschaftlich orientierten Leser gibt es die täglichen Updates aller eingereichten Papers bei arXiv. In der Mehrheit kommen sie aus den Bereichen Physik, Mathematik, Computerwissenschaften und KI. Als kleines AdOn kann man hier noch die Artikel bewerten.
Zum Einsatz kommt bei beiden Seiten XSLT 2.0 von saxon. Für den Einsatz auf einem Server ist es als minimales (minimalstes!) Java-Servlet umgesetzt. Per ”d:htmlparse” werden die HTML-Seiten in valides XML umgewandelt um von da an als wohlgeformt verwendet werden zu können. Beide Templates sind jeweils unter einhundert Zeilen groß und die Transformation ist selbst bei Last ausreichend schnell.
Früher oder später wird es beide Quellen und sicher noch weitere als aufbereitete RSS-Feeds geben. Und die Frage, warum man das im Jahr 2013 noch selbst machen muss ist einfach zu beantworten: weil es die Anbieter nicht tun.