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Heute im Angebot: 35 Millionen qualifizierte GMail-Adressen
Matthijs R. Koot von der Universität Amsterdam hat gestern einen Artikel gepostet der mich ungläubig mein Terminal aufmachen liess um zu überprüfen, was er da geschrieben hat. Die Liste aller GMail-Nutzer ist abrufbar und zwar ohne mit irgendeiner fiesen Brute-Force-Attacke zu arbeiten. Laut Koot hat er innerhalb eines Monats 35Mio Profile geladen.
Und tatsächlich erlaubt nach wie vor die robots.txt das automatische Durchforsten. Dank Sitemap-XML bekommt man sogar die komplette Liste frei Haus geliefert.
Die Sitemap enthält ca. 7000 URLs zu weiteren Listen von jeweils 5000 Profilen. Das macht tatsächlich 35.000.000 Profile. Eine Profil-URL enthält im Normalfall den Namen des Nutzers und die Nutzer-ID. Letztere ist offensichtlich identisch mit der GMail-Adresse. Hat der Nutzer – wie ich – weitere Angaben zu seiner Person gemacht sind diese auf dieser Seite verfügbar und können ausgelesen werden.
Bei mir ist zum Beispiel die Verknüpfung von twitter zu Buzz eingestellt, was meine Tweets verfügbar macht. Da ich manchmal auch Google Latitude verwende kann man mit minimalem Aufwand meinen Hauptaufenthaltsort aus der URL zu einer statischen Karte auslesen.
Ich bin mir doch ziemlich sicher, dass die meisten Nutzer von GMail kein gesteigertes Interesse daran haben, dass ihre Adressen mit Nutzernamen, Foto und möglicherweise weiteren Infos wie Picasa-Account in irgendwelchen Datenbanken von meist dubiosen Firmen oder Personen landen. Und ganz ehrlich: von den VZ-Netzwerken habe ich das Bewusstsein für den Schutz der Privatsphäre nicht erwartet. Von Google allerdings schon.