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IT ist kurios!

Archive for the ‘netzpolitik’ Category

@caveman (2.0)

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@holadiho wollte eigentlich nicht mehr nach 18:00 bloggen. Was für mich irgendwie nach “da bin ich immer viel zu schludrig” klang. Am späten Abend sah er sich aber dann doch noch mal genötigt, das Thema Privatsphäre und Datenschutz aufzugreifen.

In dem Post “Post Privacy und Väterchen Datenschutz” legt er dar (und nach), warum er kein Problem mit dem Verstreuen von Daten hat und warum wir das in Zukunft immer öfter bewusst tun werden. Quasi als alltägliches Handwerkszeug beim Jonglieren mit multiplen Identitäten.

[Update]

Ab hier beginnt die 2. Version meines Posts. Die erste Version war leider – wie @holadiho richtig bemerkte – sehr undeutlich.

Die Kernthese von @holadiho besteht in folgender Aussage:

Freunde – will ernsthaft noch einer mit den Konzepten des klassischen Datenschutzes operieren in diesem Umfeld? Also mit Datensparsamkeit, Datenvermeidung usw.?

und weiter:

Wir wollen unsere Daten zur Verfügung stellen, speichern lassen, öffentlich zugänglich machen, zu Werbezwecken auswerten lassen usw. – w i r  w o l l e n  e s!

Diese These wird flankiert von einem fadenscheinigen Szenario in dem ein Geheimdienstmitarbeiter auf der Basis von @holadihos Verkehrsdaten ein Profil erstellen möchte. Er führt aus, dass es doch viel sinnvoller wäre gleich seine Twitter-Timeline als Quelle zu nutzen immerhin würde er ja in jedem Tweet die GPS-Daten mitloggen.

O.k. dann schauen wir uns doch mal seine Timeline und die dazugehörigen GPS-Informationen an. Eine Abfrage der Twitter-API zeigt als erstes, dass @holadiho verschiedene Clients zum twittern nutzt. Bei den letzten 200 Tweets hat allerdings keiner davon die dafür vorgesehene Methode der Geo-Locations verwendet. Bei dem untersuchten Zeitraum setzt offensichtlich nur ÜberTwitter die Koordinaten. Das tut es aber offensichtlich nur sehr sporadisch oder kann @holadiho über einen Hubschrauber-Shuttle-Service verfügen? Denn am 18.2. schrieb er um 23:00:28 von der Prenzlauer Allee Ecke Danziger und 74 Sekunden später aber von der Warschauer Brücke. Laut Google benötigt man mit dem Auto 11 Minuten. Er scheint sich auch nur kurz in der Nacht an seiner Arbeitsstelle eingefunden zu haben, denn ca. 13 Minuten später war er bereits wieder an der Prenzlauer Allee.

Wie verlässlich die Daten sind, die er der ganzen Welt mitteilen möchte sieht man sehr schön an diesem Tweet:

I’m at Bonsoir Clara (Rue Antoine Dansaert 22-26, Brussels). http://4sq.com/9Pb0EX

Auch hier findet sich in den Daten der Twitter-API keine Geo-Location. Wieder gibt es nur die Location-Information in der User-Section, die eigentlich dafür gedacht ist, die Homebase eines Nutzers zu beschreiben. Insbesondere für Vielflieger eine sinnvolle Einrichtung. @holadiho befindet sich laut Tweet also grade in Brüssel – dort geht es nebenbei um Datenschutz in der EU – laut Twitter ist er aber hier: 52.50537,13.450062 in seiner Firma an der Warschauer Brücke in Berlin.

Warum mache ich mir die Mühe? Ich möchte darauf hinweisen, dass schon heute die deutsche Exhibitionistenelite keinerlei Kontrolle über die Daten hat, die sie preisgeben. Er behauptet und ist bisher sicher davon überzeugt, dass er mit jedem Tweet seine GPS-Position veröffentlichen würde. In meiner Timeline tut dies allerdings nur @343max.

Von einer bewussten Steuerung der Datenfreigabe kann also keine Rede sein. Wenn @saschalobo erst in einem Buzz fragen muss, wer der Verursacher von irgendwelchen Weiterleitungen eines Dienstes in einen anderen sein kann, dann bedarf es keiner großen Phantasie sich vorzustellen, welche Probleme Otto Normalverbraucher damit heute und erst recht in Zukunft haben wird.

Die Exhibitionistenelite kennt den Wert ihrer Daten. Es geht in jedem Fall um Selbstvermarktung. Und jeder gelesene Tweet ist ein potentiell wertvoller Kontakt, der in der Zukunft zu einer Conversion führen könnte. @holadiho subsumiert diese Gruppe mit einem ‘wir’. Ich stimme @tristessedeluxe zu, wenn er dies moniert. Für den weitaus größten Teil der Netzuser dürften die Ängste vor dem Kontrollverlust wesentlich evidenter sein als der spielerische Umgang mit der Selbstvermarktung.

@holadiho glaubt an eine Entwicklung, die er post-privacy nennt und die im Kern in einem bewussten und spielerischen Umgang der Nutzer mit ihren Daten besteht. Aber woher soll diese Fähigkeit kommen, wenn nicht dadurch, dass wir permanenten Zugriff auf alle persönlichen Daten haben und zum Beispiel mit einem Klick ein whipe out durchführen können. Eine solche Tabula Rasa müsste nämlich nicht nur meinen facebook-Account löschen können sondern auch Zugriff auf alle Datenbanken haben in denen Kopien (und Kopien der Kopien …) dieser Account-Informationen stecken.

Der spielerische und kreative Umgang mit den eigenen Identitäten wird erst möglich sein, wenn wir die wirkliche Hoheit über unsere Daten haben.

[/Update]

Written by qrios

February 25th, 2010 at 3:05 am

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privacy – habt euch nicht so, oder wie?

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Mitten im Netz tun sich tiefe Gräben auf. Auf der einen Seite steht der CCC mit Frank Rieger und Constanze Kurz und auf der anderen Seite Blogger wie mspro und holadiho. Ihr Schlachtfeld ist die FAZ. Gekämpft wird um die Hoheit über den Datenluftraum.

Es sah nach dem letzten Buch (Payback) vom Mitherausgeber der FAZ Frank Schirrmacher noch so aus, als ob die Fronten deutlich zwischen Offline und Online verlaufen müssten. Nun wird deutlich, dass dieser Diskurs auch die Netzgemeinde spaltet. Die grundsätzliche Frage steht im Raum: Sind unsere Daten ein schützenswertes Gut?

Die Position des CCC ist in dieser Frage eindeutig: die Hoheit über die Daten muss in jedem Fall der Verursacher haben. Staat und Wirtschaft sollten darauf nur mit expliziter Genehmigung und nur für eindeutige Zwecke Zugriff haben. Der CCC-Standpunkt hat sich über die Jahrzehnte seines Bestehens nicht verändert.

mspro: Die Daten sind nicht schützbar, wir sollten das akzeptieren.

Die Position von mspro ist (wie immer) radikal: ein umfassender Schutz ist nicht möglich und das ist auch gut so. Jedes Datum wird früher oder später mit anderen Daten verknüpft werden. Und wir haben keine Ahnung welche Methoden in Zukunft verwendet werden können jede vorhandene Information aus einem Datum zu extrahieren. Wir sollten uns damit abfinden und die dadurch stattfindende Änderung der Gesellschaft aktiv betreiben. (Er sagt das etwas verschwurbelter, aber das ist glaube ich der Kern. Und prompt watscht ihn Donald von Soundso mit dem Hinweis ab, dass es einen Unterschied zwischen Tonscherben in einem verschütteten Herd und Tonscherben in einer verschütteten Müllgrube gäbe – oder so.)

holadiho: So viel findet man in den Daten gar nicht.

Eine etwas andere Richtung schlägt Stefan Noller in seinem Blog beimnoller ein. Und es entbehrt nicht einer gewissen Komik, wenn er die Algorithmen entmystifizieren will, die für die ‘Anreicherung’ von Daten verwendet werden. Denn sein job ist es, Kunden davon zu überzeugen, dass mittels dieser Algorithmen eine höhere Wertschöpfung (‘Conversion’) mit Online-Werbung erzielt werden kann. Er ist immerhin Chef einer Firma, die als eine der erfolgreichsten im Bereich Behavioral Targeting gilt. Dafür fängt er sich postwendend eine Watsche von Hal Faber ein.
Ihre Standpunkte unterscheiden sich wesentlich bei der Frage, welch Zauberwerk Algorithmen verbringen können.

Um es ganz klar zu sagen, mspro hat recht. Denn jede Information, die in einem Datensatz vorhanden ist, kann extrahiert werden. Letztlich ist es nur eine Frage, der eingesetzten Energie. Da die Energiekosten pro Transaktion permanent sinken, werden in Zukunft Transformationen wirtschaftlich sinnvoll sein, die es momentan nicht sind (siehe).

Ich muss holadiho zustimmen, dass viele Nerds bei ihrer Argumentation ein eher mechanistisches Weltbild an den Tag legen. Allerdings gehe ich davon aus, dass wir bald Software für die Analyse von Daten verwenden werden, die sich nicht oder nicht nur auf statistische Algorithmen stützen sondern die auf selbstorganisierenden Systemen basiert. Ob ein Gesichtserkennungssystem mit einem Bild von mir trainiert wird, oder mit meinen Bewegungsmustern im Netz ist vollkommen egal. Es wird mich mit hoher Wahrscheinlichkeit erkennen, wenn ich wieder auf der Site bin.

Die Situation ist vergleichbar mit den Ölsanden. Es gibt sie schon lange, aber erst seit kurzem lohnt es sich, sie auch zu fördern und in den Rohstoff umzuwandeln, den die chemische Industrie für Tupper-Dosen benötigt.

Zwei kleine Einschränkungen bezüglich der Möglichkeiten der Informationsgewinnung aus Daten gibt es allerdings. Erstens altern Daten. D.h. Daten die das Verhalten einer Person vor einem Jahr beschreiben sind hochwertiger als entsprechende Daten von vor zehn Jahren. Diese Tatsache lässt sich in Modellen berücksichtigen.

Zweitens bewirkt jede Transformation mit gleichzeitigem Transport von Daten einen Datenverlust. Konkret: wenn ich die Daten aus einem System mit Daten in einem anderen System verknüpfen will, werde ich dies nur tun können, wenn ich eine gewisse Unschärfe hinnehme. Dieser kann darin bestehen, dass die Schemata der beiden Datensätze nicht vollkommen transformierbar sind oder dass es für manche Datensätze keine Referenz gibt. Die Anreicherung von Daten durch Verknüpfung verschiedener Datenquellen führt also nicht nur zu einer höhern Qualität der Daten sondern gleichzeitg zu einem Verwischungseffekt.

Letztendlich bleibt aber die Tatsache, dass sich Daten durch immer leistungsfähigere Maschinen und größere Datenspeicher in Zukunft reproduzieren und die enthaltenen Informationen immer leichter extrahieren lassen. In der Gesellschaft in der wir heute leben hat das Bewustsein darüber einen einfachen Effekt: eine Person, die sich dieser Tatsache bewusst ist, wird sich anders verhalten als eine Person, der dies nicht bewusst ist. Der offene Diskurs im Netz kann unter diesen Umständen schon heute nicht mehr so offen sein. Und wenn in Zukunft immer öfter im realen Leben Aufzeichnungen selbst von privaten Zusammenkünften gemacht werden (z.B. mittels Videobrillen) muss sich auch dort das Verhalten ändern.

Natürlich wird es Menschen geben, die sich – wie mspro es fordert – dem Kontrollverlust hingeben. Es würde mich jedoch wundern, wenn dies eine größere Gruppe wäre. Und ich vermute sogar, dass mir die Handlungen der Mehrheit dieser Gruppe ganz und gar nicht gefallen wird (Stichwort Rape-Videos).

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February 21st, 2010 at 3:20 pm

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abofallen in app-werbung

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Iphone-Ticker berichtet über gehäuft auftretende Abofallen durch Werbung in iPhone-Apps und Bannern. Dabei wird offensichtlich durch einen Klick auf eine solche Werbung die Telefonnummer an den Anbieter übertragen, damit dieser dem Provider gegenüber von einem gültigen Vertrag sprechen kann und die Abo-Gebühren durch diesen einziehen kann.

Die Frage, die sich alle stellen: Wie kommen die Abzocker an die Telefonnummer?

Die Sache ist mitnichten so, dass das Banner diese Information durch das iPhone, die App oder gar durch den Mobile Safari erfährt. Die Schwachstelle ist der Mobilfunkbetreiber. Dieser hat z.B. mit dem Werbetreibenden einen Vertrag. Teil dieses Vertrages ist in etlichen Fällen die Übermittlung der Mobilfunknummer.

Solche Verträge finden sich zum Beispiel sehr häufig bei MBOs. Wenn also eine Firma (Verlag, Mode) selbst als Wiederverkäufer für ein Mobilfunknetz auftritt und für die eigenen Seiten ein kostenlosen Aufruf garantiert, wird dies über die Übermittlung der Mobilfunknummer kontrolliert.

Der hohe Anteil der iPhone-User beim Aufruf von mobilen Bannern und die ebenfalls relativ hohe Klickrate führt offensichtlich dazu, dass dieses Thema in der Öffentlichkeit oft im Zusammenhang mit dem iPhone auftaucht.

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February 18th, 2010 at 8:51 pm

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targeting-binsenweisheiten

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Mitten in der Keynote von Eric Schmidt postet @ulihegge folgenden Tweet:

Und es sieht eigentlich aus, wie die Tweets davor in denen er Schmidt zitierte. Wenn da nicht die Quelle fehlen würde, die er bis dahin immer genannt hat und nicht diese kleine Einschränkung ‘eventually’ gewesen wäre. Denn Eric Schmidt ist davon überzeugt, dass Werbung auf Handys ein noch größerer Markt wird als Online-Werbung bisher.

Und damit ist Schmidt auch nicht alleine. Es ist vollkommen logisch, dass Mobile-Advertising “the next big thing” ist. Und Targeting ist damit noch besser möglich als mit jedem Browser.

Denn kein Firmen-Proxy verwischt die Daten, der User wechselt nie zwischen Tag und Abend den Rechner. Selbst wenn er nach einem oder zwei Jahren das Handy wechselt wird er sein Profil und damit seine Cookies und seine anderen User-Daten mitnehmen. Ja, selbst die Wahrscheinlichkeit, dass an einem Gerät verschiedene Menschen sitzen tangiert gegen null.

Es ist darüber hinaus schon heute absehbar, dass Handys in wenigen Jahren der Hort unserer Profile sein werden. Browsereinstellungen, Mailkonten, Twitter, Facebook, Koordinaten, Autoschlüssel, alles werden wir auf unseren mobilen Geräten vorhalten. Wenn wir uns einem autorisierten Rechner nähern werden die Daten automatisch synchronisiert.

Natürlich ist vor dem Hintergrund dieser Entwicklung, mobile Werbung ein wesentlich größeres Geschäft als klassische Online-Werbung heute. Aber warum muss Kolja Hebenstreit diese Binsenweisheit retweeten?

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February 18th, 2010 at 12:38 am

Posted in netzpolitik,web

adobe: wir lieben euch doch alle!

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If HTML could reliably do everything Flash does that would certainly save us a lot of effort, but that does not appear to be coming to pass.

“Wenn HTML Flash ersetzen könnte würde uns viel Ärger erspart werden, aber es sieht nicht so aus als ob passieren wird.” So schreibt Kevin Lynch – seines Zeichens CTO von Adobe – auf dem offiziellen Firmenblog.

Nach dem Frontalangriff auf Flash durch die despektierlichen Ausführungen von Steve Jobs musste Adobe antworten. Denn wenn der innovativste Firmenchef den wesentlichen Baustein des eigenen Portfolios als überflüssig darstellt, hätte jedes Unternehmen ein Problem.

Aber Lynch hat nicht wirklich ein neues Argument, warum Flash eine Zukunft haben sollte. Eher weinerlich weist er darauf hin, dass doch alle beim Open Screen Projekt mitmachen.

Wenn Apple sich dem entzieht – und hier macht er einen schönen Hattrick – verhält sich die Firma nicht netzneutral. Es wäre doch allgemeiner Konsens, dass die Nutzer die freie Wahl beim Zugriff auf die Inhalte haben müssten. Wenn Apple aber den Flash-Player auf den eigenen Geräten verbietet würden die Nutzer bevormundet. Neben der direkten Aussage, dass Apple marktfeindlich agiert impliziert er damit, dass ‘Flash’ und ‘Inhalte’ identisch sind und somit eine Unterdrückung von Flash einer Unterdrückung von Inhalten gleichkommt. Ausserdem verheimlicht er, dass Flash eine proprietäre Technik ist, die im Gegensatz zu HTML den Nutzern nicht die Möglichkeit gibt, zu erkennen, wie etwas gemacht wurde.

Aber damit hat er noch nicht genug Sand in unsere Augen gestreut. Mit einer kleinen aber feinen Ungenauigkeit behauptet er auch noch, dass Flash ja auf Apples Geräten laufen würde:

We have shown that Flash technology is starting to work on these devices today by enabling standalone applications for the iPhone to be built on Flash.

Flash läuft nicht auf dem iPhone oder dem iPad. Es läuft noch nicht mal etwas ähnliches. Mit dem neuen CS5 kann man lediglich Flash auf das iPhone portieren. Dazu wird im Prinzip mit einem Crosscompiler Binärcode für das iPhoneOS erstellt. Dass es sich dabei um etliches an Arbeit gehandelt haben muss verschleiert er durch ‘by enabling standalone applications’ und ‘built on Flash’. Einfach nur eingeschaltet? Wohl kaum. Gebaut auf Flash? Wohl eher ‘gebaut mit Flash’.

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February 4th, 2010 at 5:53 pm

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google vs. apple – die schlacht beginnt

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Gestern saß ich noch mit @mspro und @343max im Oberholz und sprach unter anderem über das iPad, Google und den ganzen Rest. Kurz zuvor hatte ich den letzten Artikel von mspro über Google gelesen und interessiert die Diskussion über den klassischen Herrschaftsbegriff verfolgt. Auf dem Weg zum Oberholz hörte ich mir die erste halbe Stunde der letzten Ausgabe Lieblingspodcasts (unter anderem mit Max) an, in dem es eigentlich nur um das iPad, dessen Erfolgsaussichten und die mögliche Zeitenwende der IT ging.

Dabei fiel mir ein Punkt ein, der noch vor einem Jahr nur für sehr wenige überhaupt auch nur denkbar war: Microsoft spielt keine Rolle mehr. Ich erinnere mich dunkel, dass Tim Pritlove vor einem halben Jahr in Bezug auf Windows Mobile meinte, Microsoft sei out. Es würde in Zukunft keine Rolle mehr in diesem Sektor spielen. Nun sagt Tim das auch schon eine ganze Weile von Nokia und manchmal denkt man, er würde – trotz all seiner Kritik an Apple – in seinen Prophezeiungen lediglich seinen Wünschen Ausdruck verleihen.

Schaut man sich die Ereignisse des letzten Monats an fällt aber auf, dass Microsoft tatsächlich nicht mehr auftaucht. Nur ein überdurchschnittliches Quartalsergebnis sticht heraus. Und obwohl das Ergebnis noch mal wesentlich besser ist als Apples überdurchschnittlicher Umsatz und Gewinn bleibt dieser Fakt in den Medien blass im Vergleich zum Erstaunen der Branche über Apple. Jobs findet es sogar berechtigt, seine Firma als weltweit größte Mobile Company zu bezeichnen. Im Vergleich zu Nokia und Sony zum Beispiel. Nicht zu Microsoft.

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Written by qrios

February 2nd, 2010 at 5:13 pm

und täglich grüßt das murmeltier: flash auf dem ipad

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John Gruber schreibt in einem tollen Artikel “Apple, Adobe, and Flash” warum er Apples Strategie in Bezug auf Flash auf dem iPhone-OS unterstützt. Einerseits stellt er dar, dass es für Apple wesentlich einfacher ist, das Betriebssystem zu warten und weiterzuentwickeln, wenn alle Komponenten von Apple selbst kommen. Andererseits glaubt Gruber, Apple hätte ein idealistisches – neben dem wirtschaftlichen – Interesse, die Verbreitung der proprietären Technik Flash einzudämmen.

In Süddeutschland würde man das wohl hinterfotzig nennen. Aber nur, wenn man denkt wie Steve Jobs.

In der Präsentation des iPads rief Steve Jobs unter anderem die NYT auf. Auf der Seite war offensichtlich eine Werbung, die Flash verwendete. Statt der Anzeige erschien nur das Zeichen für ein nicht unterstützes Plug-In. Engadget veröffentlichte das Bild und prompt entspann sich eine Diskussion im Netz über das alte Thema, warum Apple sich standhaft weigert, Adobe zu gestatten und zu unterstützen, Flash zu portieren.

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January 29th, 2010 at 9:10 pm

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ipad-vorstellung: sonnenaufgang und -untergang für die verlagsbranche

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Das iPad ist raus – nach all dem “Wetten, dass …!”. Für mich persönlich ist es eher enttäuschend, da ich insgeheim gehofft hatte, Apple würde eine Technik ausgraben, die zwischen einem L(C|E)D- und einem epaper-Modus umschalten kann. Denn ich lese Bücher auf dem Sofa oder im Bett lieber mit Umgebungslicht als mit Hintergrundbeleuchtung. Auch andere finden viel Kritik. Im Heise-Forum hat sich jemand – die nicht ganz ernst gemeinte – Mühe gemacht, die Inhalte der Kommentare statistisch aufzubereiten.

Alle Kritik lässt sich mit dem Begriff “geschlossenes System” zusammenfassen. Nicht nur, dass es über keinerlei physikalische Anschlussmöglichkeiten verfügt, über die man Programme oder Inhalte auf das Gerät schieben kann, es könnte mit solchen Inhalten auf Softwareseite auch nichts anfangen. Programme kann man nur über den App-Store installieren, Flash ist nach wie vor verfügbar, Musik und Filme müssen auf einem separaten PC/Mac in der iTunes-Bibliothek sein und Bücher kann man (offensichtlich) nur über den neuen Buchshop iBooks laden.

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Written by qrios

January 28th, 2010 at 5:19 pm

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ipad mit tv-tuner? niemals!

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Mitten in der Nacht twittert @jason plötzlich über das iPad. Insgesamt kommen zu dem Thema mehr als zehn Tweets. Wirklich interessant sind aber nur drei Tweets. In denen nennt er Preise und Features. Allerdings wirkt insbesondere ein Feature so unglaubwürdig, dass man sich Gedanken machen muss, ob die Aussagen überhaupt von ihm selbst kommen. Denn das Tablet soll einen HDTV-Tuner enthalten und einen Monitoranschluss.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass das iPad einen Standard-iPod-Connector hat. Damit kann man es auch an jedem Monitor mit S-Video-Anschluss als Video-Quelle betreiben. Aber, das ist kein Monitoranschluss.

Ein HDTV-Tuner scheint allerdings vollkommen blödsinnig. Zumal es auch noch über die Fähigkeit verfügen, Sendungen aufzunehmen. Eine solche Funktion würde alle Bestrebungen, Filme in den Store zu bekommen und zu verkaufen unterlaufen. (Man möge mich nicht falsch verstehen: ich würde eine solche Funktion begrüßen, weil ich schon seit Jahren mein Mediencenter mit Apple-Rechnern und EyeTV betreibe.)

Da speziell die drei Tweets von einem Dienst aus verschickt wurden, der es ermöglicht, Meldungen zeitversetzt zu verschicken, gehe ich davon aus, dass der Account von jason gehackt wurde und der ärmste, das noch gar nicht mitbekommen hat.

Alles andere würde mich überraschen.

[Update] @jason hatte sich nur einen Spass daraus gemacht, den Hype zu verarschen: @brandonweir oh come on…. it was so obvious that I was joking! did you read the specs I put out there? [/Update]

Written by qrios

January 27th, 2010 at 12:13 pm

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apples tablet, der letzte baustein einer umfassenden strategie

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Apple hat eingeladen. Am 27.1. gibt es einen Event auf dem 'eine neue Schöpfung' vorgestellt wird.

Irgendwann kurz vor dem Ende des letzten Jahrtausends muss Steve Jobs eine Eingebung gehabt haben. Es war die Zeit als die Musik den Wechsel von der analogen Schallplatte und Kassette zu ihrem heutigen digitalen Dasein auf CDs und gleich darauf auf Festplatten geschafft hatte. Für die meisten Leute war klar, dass Fotos und Filme früher oder später den gleichen Weg gehen werden. Mit ein wenig Phantasie war ebenfalls schon damals klar, dass selbst Texte den Sprung vom Papier auf den Bildschirm schaffen werden.

Allerdings steht hinter jeder Industrie, die uns Inhalte verkaufen möchte immer sowohl ein etabliertes Abrechnungsmodell UND eine Technik für den Konsum durch den Konsumenten. Häufig gibt es einen Mix verschiedener Vertriebsmodelle und Empfangstechniken. Musik wird – bezahlt durch Werbung – ausgestrahlt und sie wird als Medium verkauft. Filme werden – bezahlt – im Kino und – werbefinanziert – im TV ausgestrahlt. Bücher werden gedruckt. Tageszeitungen gedruckt und verschenkt oder verkauft, jeweils werbefinanziert.

Schaut man sich die Entwicklung der Apple-Produkte der letzten zehn Jahre an fällt ein interessanter Aspekt auf: mit der Entwicklung des iTunes-Stores kann Apple beliebige Geräte durch ein und den gleichen Kanal mit digitalen Inhalten befüllen. Apple hat schon heute drei verschiedene Arten von Inhalten in den beiden Stores: Audio, Filme und Programme. Demgegenüber stehen drei verschiedene Klassen von ‘Empfangsgeräten’ mit denen die Käufer diese Inhalte konsumieren können: Mac, iPhone/iPod und AppleTV.

Lediglich eine Klasse von Inhalten ist für den Konsum auf allen dieser Geräte vollkommen ungeeignet: Text. Kaum jemand kann und möchte auf seinem iPhone längere Texte lesen. Sehr selten holen Fahrgäste in den Nahverkehrsmitteln das Notebook raus und lesen darauf Ulysses, Wallander oder die mare. Und obwohl es inzwischen etliche Lesegeräte gibt wartet die Medienwelt auf Apple.

Apple muss also zwingend ein Tablet auf den Markt bringen (schon weil sonst der Weltfrieden gefährdet wäre). Aber warum so spät. iSlate – der Name ist Programm, den es nie und nimmer haben wird. Ähnlich wie beim iPod hat Apple gewartet bis die Technik soweit ist. Unter anderem um dem eigenen Gerät einen wesentlichen Vorteil vor allen anderen Wettbewerbern zu geben. Es soll eben nicht nur ein Lesegerät sein, sondern auch Filme abspielen können und ein Surfpad sein und Spiele ausführen können. Es wird sich zwar im Design deutlich von allen Tablet-PCs unterscheiden. Letztendlich ist es aber genau dies. Mit allen Einschränkungen, die man von Apple so kennt (no USB, no SD-Card, no Video-Out …).

Und dann hat Apple alle Geräteklassen, die man braucht, um digitale Medien zu konsumieren und die Empfänger-Software und die notwendige Infrastruktur um all diese Medien zu verkaufen. Danach wird es leider sehr lange dauern bis die Gerüchteküche wieder so hochkochen kann, wie momentan. Dann in zehn Jahren beim Apple-3D-Drucker: iBuild.

Written by qrios

January 19th, 2010 at 2:31 am

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