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IT ist kurios!

Archive for the ‘analytics’ Category

Un-heimliche Entwicklungen

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In den USA taucht in letzter Zeit das Thema Ad-Targeting verstärkt auf. Unter anderem schreibt das WSJ einen ausführlichen Artikel über die Funktionsweise von Targeting und die Federal Trade Commission sieht sich genötigt, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Wer schon länger in der Online-Branche arbeitet kennt Firmennamen wie Net Percetpions, Wunderloop (the company formerly known as 7d) und nugg.ad (grade von der Deutschen Post gekauft). Alle beschäftigen sich – oder taten dies – mit “Behavioral Targeting”. Neu hinzugekommen ist das sogenannte Retargeting (hier regt sich Wiederstand dagegen). Im Kern geht es darum aus dem bekannten Verhalten des speziellen Nutzers und aus dem Verhalten aller anderen Nutzer Echtzeitempfehlungen an Serverapplikationen zu geben.

Die einfachste Empfehlung könnte zum Beispiel sein: zeige diesem User jetzt die Werbung von Nike, weil er diese noch nicht gesehen hat. Eine komplexere Empfehlung wäre beispielsweise: zeige dem User die Online-Pokeranzeige von Firma XY mit der leichtbekleideten Frau, da er Nachmittags in seinem Büro immer erotische Seiten aufruft und neulich schon einmal auf eine Werbung für ein kostenloses Pokerspiel geklickt hat.

Das Problem an dieser Form der Werbung ist, dass sie bisher für das breite Publikum vollkommen intransparent ist. Die normalen User finden es – so es ihnen denn überhaupt auffällt – einen lustigen Zufall, dass sie jetzt schon zum dritten mal die Zalando-Werbung mit den immer gleichen Schuhen sehen. Wenn man ihn dann mit der Funktionsweise konfrontiert, fällt er meistens aus allen Wolken.

Für mich ist die Tatsache, dass es so viel Unwissenheit auf der Nutzerseite gibt, eigentlich ein deutliches Indiz dafür, dass es ein berechtigtes Interesse der Branche gibt, die Verfahren zu verstecken. Und deswegen unterscheiden sich die Anbieter aus meiner Sicht auch nicht von Spammern. Die logische Forderung ist daher Opt-In für alle Datensammler und -verwerter. Alles andere ist bewusster Betrug.

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September 9th, 2010 at 12:54 pm

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Liebe Publisher, ICH WILL KEINEN LIKE-IT-BUTTON!

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Wenn sich Bild und Bildblog, spreeblick und CNN, Frankfurter Rundschau und Wall Street Journal einig sind dann stimmt irgendwas nicht. Es kann einfach nicht sein, dass die versammelte Publisher-Gilde jeden User ungefragt zwingt, seine Daten über die Nutzung ihrer Seiten an facebook zu senden.

Mit jedem Aufruf der genannten Seiten – und vielen tausend anderen Seiten auch – erfährt facebook, dass ich mir die Seite ansehe. In den Privacy-Einstellungen von facebook gibt es selbstredend keinen Hinweis dazu oder gar die Möglichkeit, diese Informationen nicht zu sammeln. Zusammen mit den Informationen über meinen Freundeskreis ergibt sich ein ausgezeichnetes Persönlichkeitsprofil.

Wie sorglos facebook mit meinen Daten umgeht kann man zum Beispiel daran sehen, dass beim Besuch einer solchen Seite automatisch ein Cookie für die Domain facebook.com gesetzt wird. Selbst wenn ich bei facebook grade nicht eingelogt bin kann nach meinem nächsten Login das Profil um die Seiten bereichert werden, die ich in der Zwischenzeit besucht habe. Wie – unter bestimmten Umständen – die Login-Email in das Cookie gelangen kann müsste noch genauer untersucht werden. Es hat dort absolut nichts zu suchen.

Es erübrigt sich zu erwähnen, dass die Publisher selbst sich dieses Themas nicht bewusst sind und es beispielsweise Bildblog versäumt, in den Datenschutzhinweisen darauf einzugehen.

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May 11th, 2010 at 12:49 pm

webanalytics crap – oder: warum xml einen schlechten ruf hat

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Zu meinen Aufgaben im neuen Job gehört die Analyse verschiedener WebAnalytics-Tools. Am Ende dieser Analyse soll eine Liste stehen, die es uns und unseren Kunden leicht macht, den richtigen Anbieter auszuwählen. Neben der einfachen Benutzung der Tools und der Qualität der erhobenen Daten untersuche ich dabei die Möglichkeiten der APIs. Wie kommt man mit anderen Systemen an die Daten, wie schnell reagiert die API, welche Daten kann man abfragen? Aber vor allem: “In welchem Format kann man die Daten erhalten?”

Alle großen Anbieter (Omniture, At Internet, Nedstat) bieten dabei XML als Ausgabeformat an. Toll denkt man sich da. Als jemand der seit Jahren mit XML arbeitet und schon etliche Mashup-Projekte gemacht hat träumt man dann schon von tollen neuen Charts und großen Monitoren im Entrée unserer Kunden.

APIs liefern als XML getarnten Müll

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April 11th, 2010 at 10:03 am

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ipad ist da – deutsche verlagsbranche schläft noch tief und fest

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Für die Frontend-Designer und -Entwickler der großen Publisher wird die nächste Woche anstrengend. Einige Manager von Axel Springer, der WAZ-Gruppe und Gruner & Jahr halten wahrscheinlich schon ihr iPad in den Händen und rufen – nach facebook – ihr Lieblings-’Produkt’ auf. Und was sie dort sehen wird ihnen nicht gefallen.

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April 5th, 2010 at 10:01 am

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abofallen in app-werbung

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Iphone-Ticker berichtet über gehäuft auftretende Abofallen durch Werbung in iPhone-Apps und Bannern. Dabei wird offensichtlich durch einen Klick auf eine solche Werbung die Telefonnummer an den Anbieter übertragen, damit dieser dem Provider gegenüber von einem gültigen Vertrag sprechen kann und die Abo-Gebühren durch diesen einziehen kann.

Die Frage, die sich alle stellen: Wie kommen die Abzocker an die Telefonnummer?

Die Sache ist mitnichten so, dass das Banner diese Information durch das iPhone, die App oder gar durch den Mobile Safari erfährt. Die Schwachstelle ist der Mobilfunkbetreiber. Dieser hat z.B. mit dem Werbetreibenden einen Vertrag. Teil dieses Vertrages ist in etlichen Fällen die Übermittlung der Mobilfunknummer.

Solche Verträge finden sich zum Beispiel sehr häufig bei MBOs. Wenn also eine Firma (Verlag, Mode) selbst als Wiederverkäufer für ein Mobilfunknetz auftritt und für die eigenen Seiten ein kostenlosen Aufruf garantiert, wird dies über die Übermittlung der Mobilfunknummer kontrolliert.

Der hohe Anteil der iPhone-User beim Aufruf von mobilen Bannern und die ebenfalls relativ hohe Klickrate führt offensichtlich dazu, dass dieses Thema in der Öffentlichkeit oft im Zusammenhang mit dem iPhone auftaucht.

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February 18th, 2010 at 8:51 pm

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google vs. apple – die schlacht beginnt

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Gestern saß ich noch mit @mspro und @343max im Oberholz und sprach unter anderem über das iPad, Google und den ganzen Rest. Kurz zuvor hatte ich den letzten Artikel von mspro über Google gelesen und interessiert die Diskussion über den klassischen Herrschaftsbegriff verfolgt. Auf dem Weg zum Oberholz hörte ich mir die erste halbe Stunde der letzten Ausgabe Lieblingspodcasts (unter anderem mit Max) an, in dem es eigentlich nur um das iPad, dessen Erfolgsaussichten und die mögliche Zeitenwende der IT ging.

Dabei fiel mir ein Punkt ein, der noch vor einem Jahr nur für sehr wenige überhaupt auch nur denkbar war: Microsoft spielt keine Rolle mehr. Ich erinnere mich dunkel, dass Tim Pritlove vor einem halben Jahr in Bezug auf Windows Mobile meinte, Microsoft sei out. Es würde in Zukunft keine Rolle mehr in diesem Sektor spielen. Nun sagt Tim das auch schon eine ganze Weile von Nokia und manchmal denkt man, er würde – trotz all seiner Kritik an Apple – in seinen Prophezeiungen lediglich seinen Wünschen Ausdruck verleihen.

Schaut man sich die Ereignisse des letzten Monats an fällt aber auf, dass Microsoft tatsächlich nicht mehr auftaucht. Nur ein überdurchschnittliches Quartalsergebnis sticht heraus. Und obwohl das Ergebnis noch mal wesentlich besser ist als Apples überdurchschnittlicher Umsatz und Gewinn bleibt dieser Fakt in den Medien blass im Vergleich zum Erstaunen der Branche über Apple. Jobs findet es sogar berechtigt, seine Firma als weltweit größte Mobile Company zu bezeichnen. Im Vergleich zu Nokia und Sony zum Beispiel. Nicht zu Microsoft.

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February 2nd, 2010 at 5:13 pm

soziologie 2.0

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Früher mussten Soziologen komplizierte Fragebögen designen und konnten sich doch sicher sein, dass kluge Probanden sehr genau spürten, worauf die Fragen abzielten und die entsprechend gewünschten Antworten gaben. Und dann war da auch noch das Problem mit der Anzahl und der richtigen Auswahl der Befragten.

Inzwischen gibt es jedoch ein unglaublich gutes Instrument mit dessen Hilfe man zu den meisten grundlegenden Fragen des Zwischenmenschlichen eine ausgezeichnete Grundgesamtheit an Probanden hat. Google Autokomplete.

Möchte man also zum Beispiel die größten Probleme von unverheirateten Frauen erfahren gibt man einfach ‘mein freund ist’ in das Suchfeld ein und erfährt sofort, dass knapp 500.000 meinen, dass ihr Freund ‘komisch’ sei und dies in irgendeiner Form problematisch sei.

mein freund ist komisch

mein freund ist komisch

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November 16th, 2009 at 2:42 pm

eu: cookies verfallen in 18 monaten

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Laut diesem Bericht müssen in 18 Monaten die Mitgliedsstaaten der EU Gesetze erlassen, die Opt-In für Cookies bindend vorschreiben. Das ganze war absehbar, ist aber dennoch ein echter Hammer.

Es bedeutet, dass beim Setzen und beim Verändern eines Cookies der User gefragt werden muss. Es müssen die Informationen, die auf dem heimischen Rechner gespeichert werden, verständlich dargestellt werden, bevor sie vom User als zu speichern genehmigt werden.

Insbesondere für die großen Publisher, die mit einer Vielzahl von Ad-Netzwerken zusammenarbeiten und mehrere Web-Tracker nutzen ist dies eine erhebliche Hürde. Auf stern.de müssten im Normalfall locker fünf Hinweise erscheinen.

Die erste Abwehrmassnahme für viele Betreiber wird die Verwendung von Shared Objects (‘Flash-Cookies’) sein. Ein sehr, sehr großer Publisher fragte mich schon vor einem Jahr nach dieser Cookie-Alternative. Aber auch die sind in Zukunft nicht mehr gedeckt, selbst wenn momentan noch explizit von ‘Cookies’ gesprochen wird.

Als nächste Abwehrmassnahme wird sicher das ASP-Modell durch Tunnel ersetzt. Statt fünf verschiedenen Cookies wird einer gesetzt, der – serverseitig – die Informationen an die anderen Partner und Dienstleister weiterleitet. Der Normalfall wird sein, dass die Cookie-Frage mit einem Glücksspielangebot oder der Möglichkeit, exklusive Informationen nach einer Anmeldung zu erhalten, verknüpft wird.

Schlussendlich werden Cookie durch IPv6 obsolet. In den meisten Cookies steht sowieso nur eine eindeutige ID. Mit der Einführung von IPv6 wird diese ID hinfällig, da selbst durch NAT-Router jedes internetfähige Device unterscheidbar ist. Für alle anderen Use-Cases gibt es sowieso demnächst HTML5-DB.

Meine Meinung zu Cookies steht seit mehr als zehn Jahren ausser Frage. Ich halte diese Art der Wiedererkennung von Usern für hilfreich, bin aber schon immer der Überzeugung, dass der User darüber transparent informiert werden sollte. Und transparent meint an dieser Stelle nicht ‘unsichtbar‘.

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November 11th, 2009 at 12:46 am

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preiset den dau, denn er sichert das umsonstfernsehen

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Der digitale Videorecorder sollte der Totengräber der Fernsehwerbung sein und damit das Ende des kostenfreien TV einläuten. Dies scheint sich nun als unzutreffend herauszustellen: knapp die Hälfte aller Zuschauer sehen Werbung auch denn, wenn sie eigentlich vorspulen könnten. Hm?

Die New York Times zitiert einen Vorstand von NBC mit den Worten “It’s completely counterintuitive,” und trifft damit auch meine erste Reaktion. Denn einer der beiden wesentlichen Gründe, warum ich seit über einem Jahrzehnt nur noch aus der Konserve TV-glotze ist doch die Möglichkeit, Ferrero und deren Wer-hat-die-Längste-Werbung komplett aus meinem Leben zu verbannen. Der zweite Grund ist für mich die Unabhängigkeit vom Programmschema.

Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich bei mancher Werbung, die ich nur skip-weise wahrnehme hängenbleibe und mir diese explizit und tatsächlich auch mehrfach ansehe. Meine Ansprüche an den Unterhaltungswert solcher Filmschnipsel mögen höher sein, als bei anderen. Die Ergebnisse von Nielsen nach denen sich 46% der relevanten Zielgruppe von 18 bis 49 auch die aufgezeichnete Werbung ansehen, deuten darauf hin, dass für viele Nutzer der Hauptgrund für einen DVR in der Unabhängigkeit vom Programmschema liegt und eben nicht im Ausblenden von ‘Produktinformationen’.

Die GFK ist leider noch vollkommen unfähig, entsprechende Zahlen zu veröffentlichen. Nach meiner Meinung ist sie sogar unfähig, diese Zahlen zu erheben. Denn das bestehende Setup (allein die Fernbedienung aus Nürnberg ist eine Katastrophe!) eines Panel-Haushalts müsste komplett umgestellt werden, damit DVRs überhaupt erfasst werden könnten. Und selbst dann würden nach meiner Meinung keinerlei valide Daten erhoben werden können, da die Usability der DVR-Lösung einen entscheidenden Einfluss auf die Art und Weise der Nutzung der Funktionen haben dürfte. Aber, hey! Es geht ja gar nicht um valide Daten, die müssen ja nur vergleichbar sein

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November 3rd, 2009 at 6:21 am

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bandbreitenentwicklung [aus dem google-cache]

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Im Rahmen eines Workshops habe ich gestern – zum wiederholten Male – über den Sinn und Unsinn von Flash diskutiert. Dabei ging es unter anderem um die verfügbare Bandbreite der Nutzer. Die entsprechende Site setzt nicht nur eine Weiche für die Flash-Erkennung ein (die natürlich nicht mit ClickToFlash funktioniert) sondern ermittelt (via Flash) die Bandbreite. Bis dahin kannte ich das noch gar nicht, aber hier gibt es ein Beispiel. Bei der konkreten Site werden offensichtlich alle User mit weniger als 30 KByte auf die statische Seite umgeleitet. Ein Test mit 64 Kbit beschäftigt den Browser allerdings auch fast zwei Minuten, da auch die statische Seite über 600 KByte groß ist. (Die Bandbreite kann man unter OSX übrigens so beschränken.)

Written by qrios

July 18th, 2009 at 4:00 pm

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