Archive for the ‘gadgets’ Category
apples tablet, der letzte baustein einer umfassenden strategie
Irgendwann kurz vor dem Ende des letzten Jahrtausends muss Steve Jobs eine Eingebung gehabt haben. Es war die Zeit als die Musik den Wechsel von der analogen Schallplatte und Kassette zu ihrem heutigen digitalen Dasein auf CDs und gleich darauf auf Festplatten geschafft hatte. Für die meisten Leute war klar, dass Fotos und Filme früher oder später den gleichen Weg gehen werden. Mit ein wenig Phantasie war ebenfalls schon damals klar, dass selbst Texte den Sprung vom Papier auf den Bildschirm schaffen werden.
Allerdings steht hinter jeder Industrie, die uns Inhalte verkaufen möchte immer sowohl ein etabliertes Abrechnungsmodell UND eine Technik für den Konsum durch den Konsumenten. Häufig gibt es einen Mix verschiedener Vertriebsmodelle und Empfangstechniken. Musik wird – bezahlt durch Werbung – ausgestrahlt und sie wird als Medium verkauft. Filme werden – bezahlt – im Kino und – werbefinanziert – im TV ausgestrahlt. Bücher werden gedruckt. Tageszeitungen gedruckt und verschenkt oder verkauft, jeweils werbefinanziert.
Schaut man sich die Entwicklung der Apple-Produkte der letzten zehn Jahre an fällt ein interessanter Aspekt auf: mit der Entwicklung des iTunes-Stores kann Apple beliebige Geräte durch ein und den gleichen Kanal mit digitalen Inhalten befüllen. Apple hat schon heute drei verschiedene Arten von Inhalten in den beiden Stores: Audio, Filme und Programme. Demgegenüber stehen drei verschiedene Klassen von ‘Empfangsgeräten’ mit denen die Käufer diese Inhalte konsumieren können: Mac, iPhone/iPod und AppleTV.
Lediglich eine Klasse von Inhalten ist für den Konsum auf allen dieser Geräte vollkommen ungeeignet: Text. Kaum jemand kann und möchte auf seinem iPhone längere Texte lesen. Sehr selten holen Fahrgäste in den Nahverkehrsmitteln das Notebook raus und lesen darauf Ulysses, Wallander oder die mare. Und obwohl es inzwischen etliche Lesegeräte gibt wartet die Medienwelt auf Apple.
Apple muss also zwingend ein Tablet auf den Markt bringen (schon weil sonst der Weltfrieden gefährdet wäre). Aber warum so spät. iSlate – der Name ist Programm, den es nie und nimmer haben wird. Ähnlich wie beim iPod hat Apple gewartet bis die Technik soweit ist. Unter anderem um dem eigenen Gerät einen wesentlichen Vorteil vor allen anderen Wettbewerbern zu geben. Es soll eben nicht nur ein Lesegerät sein, sondern auch Filme abspielen können und ein Surfpad sein und Spiele ausführen können. Es wird sich zwar im Design deutlich von allen Tablet-PCs unterscheiden. Letztendlich ist es aber genau dies. Mit allen Einschränkungen, die man von Apple so kennt (no USB, no SD-Card, no Video-Out …).
Und dann hat Apple alle Geräteklassen, die man braucht, um digitale Medien zu konsumieren und die Empfänger-Software und die notwendige Infrastruktur um all diese Medien zu verkaufen. Danach wird es leider sehr lange dauern bis die Gerüchteküche wieder so hochkochen kann, wie momentan. Dann in zehn Jahren beim Apple-3D-Drucker: iBuild.
jailbreaked iphone ssh trojaner
Mein Lieblings-Mac-iPhone-Blog fscklog.com berichtet über den ersten echten Wurm für das iPhone. Mehr kann man noch hier erfahren und es gibt ein Interview mit dem Autor des Wurms, der bis auf einen Scherz mit einem Hintergrundbild, keine Schadroutine hat. Es sind ausschliesslich gehackte/jailbroken iPhones betroffen. Und diese auch nur dann, wenn man nach dem Hack sein root-passwort nicht geändert hat.
Da der australische Autor, den Quelltext veröffentlicht hat muss man davon ausgehen, dass sich schnell weniger harmlose Varianten in der freien Umlaufbahn finden werden. Dies vor allem, weil man mit einem Viraus auf einem Telefon natürlich echtes Geld verdienen kann.
Hier die Anleitung, wie man sich schützen kann.
[Update] Der Code wurde inzwischen wieder gelöscht. Was natürlich nicht garantiert, dass nun keine weniger harmlosen Versionen mehr erscheinen werden. Denn eigentlich ist das Prinzip sehr einfach: scanne ein bestimmtes Netz nach gehackten iPhones mit root-Passwort ‘alpine’, kopiere den Code dorthin und starte den Wurm. [/Update]
weniger ist mehr
Apple hat mit dem iPhone-UI der selbstgefälligen Mobile-Device-Branche die Harke gezeigt. Nach einem Jahrzehnt des Stillstands und unterirdischer Hard- und Softwarequalität hat Apple einen Markt besetzt, dessen Existenz zuvor keinem Analysten aufgefallen war: zufriedene Handy-Kunden. Die Zahlen über Apples Kundenzufriedenheit sprechen eine deutliche Sprache.
bluetooth gps am iphone 2G: roqyBT
Heute Abend ist in meiner Abwesenheit der Lizenzkey für roqyBT eingetroffen. Es hatte sich leider etwas hingezogen, da ich dafür nicht meine Kreditkartennummer rausgeben wollte und erstmal meinen PayPal-Account reannimieren musste.
Über Aptgetupdate war ich auf die Software zur Kopplung von Bluetooth-GPS-Mäusen aus Frankreich gestossen, die einige Zeit als kostenlose Beta durch das Netz gefleucht ist. Inzwischen liegt ein Release vor und kostet 8 Euro. Die Installation kann entweder per ssh durchgeführt werden oder man findet sie in Cydia und – soweit ich weiss – auch im Installer. roqyBT setzt einen Jailbreak voraus und funktioniert offensichtlich auf allen Geräten mit OS 2+ und einem Bluetooth-Chipsatz.
wozu atomkraftwerke, bei mir kommt der strom aus der pulle
Brennstoffzellen waren der schon immer der feuchte Traum der digitalen Bohème. Mit dem ersten aufkommen mobiler Geräte stellte sich die Frage, was einem ein Gerät nützt, das länger zum Booten braucht, als der Akku hält. Die Frage nach der Verfügbarkeit von mobilem Strom stand noch lange vor der Idee, überall online zu sein. In den meisten Fällen hatten sie sogar gar keinen Akku.
Toshiba startet jetzt den ersten Feldversuch mit realen Kunden. Das Dynario getaufte Gerät scheint aber ob des Methanols bei der Versicherung für die Produkthaftung und der Rechtsabteilung so viele Bauch- und Kopfschmerzen zu erzeugen, dass man diesen Herren mal sagen sollte, dass sie das Zeug nicht trinken sollen.
Ich bin mal gespannt, wie die Flugsicherheit darauf reagiert, wenn zwanzig Koranschüler mit Methanol-Ampullen am Gate stehen.
die wellen schlagen hoch
Google Wave bewehrt sich grade in einem sehr schönen Projekt: die Hörer von mobilemacs erstellen grade die Wunschliste für die nächsten Themen als Wave. Das ganze ist bei knapp 50 Leuten zumindest auf meinem MBA etwas träge, funktioniert aber erstaunlich gut. Max Winde (@343max) hatte den Link auf die Wave in twitter gepostet und dann kamen sie alle. Momentan reichen die Themen für mindestens 5 Stunden Podcast. Mal sehen wer von den Dreien als erster Schlapp macht.
Unter den Partizipienten findet sich übrigens Dirk, der grade sein natives OSX-Programm ‘Waveboard‘ vorgestellt hat. Ein kleiner feiner Client für Google Wave mit schönen Anbindungen an zum Beispiel Growl.
palm hat auch appstore-zwerge
Wer 1996 “about:jwz” kannte war ganz weit vorne. Wenn man dies im Netscape-Browser in die Adresszeile eingab gelangte man zu der Homepage eines der wichtigsten Netscape-Entwicklers, Jamie Zawinski. Kernaussage der Site damals: “my office is cooler than yours“. Wer mehr über ihn wissen will sollte sich mal den Film ansehen in dem es über Netscape, AOL und Firefox ging.
Eben jener hat nun Probleme mit den Appstore-Zwergen von Palm. Im Kern sind die Probleme ähnlich gelagert wie bei Apple. Undurchsichtige Veröffentlichungsregeln, die sich permanent ändern (NDA bei Apple, Verbot über die Frameworks zu schreiben) und vor allem lange Wartezeiten bis zur Veröffentlichung. Er selbst bezeichnet den gesamten Vorgang treffend als kafkaesk.
Wenn Palm diese Probleme nicht sehr schnell löst wird es eng für den Hersteller. Denn die angestrebte Entwicklergemeinde für das WebOS ist eben der Web-Entwickler. Und dieser Entwickler ist es normalerweise nicht gewohnt lange zu warten bis er sein Produkt in der freien Wildbahn sieht. Eigentlich schiebt er es nur auf einen Server und schon ist es für jeden da draussen erreichbar. Lange Zyklen sind nicht sein Ding, dann könnte er ja auch einen Compiler statt einer Script-Sprache nehmen.
Am Rande sei bemerkt, dass Engadget zwar schon im Juni den ominösen Trinkgeldkalkulator von Zawinski als Beispiel für die ersten WebOS-Applikationen zeigte, jedoch vollkommen vergaß zu erwähnen, dass der berühmte jwz der Autor ist.
iphone ist tot, es lebe android
Vor einer Woche hatte ich mehrere Stunden die Gelegenheit mit einem HTC Magic rumzuspielen. Gestern habe ich mir bei einem großen Händler noch mal einige Zeit genommen und nun steht mein Entschluss fest: ich wechsle vom iPhone zu HTC. Eigentlich wechsle ich jedoch eher von Apple zu Google.
Mein erster Eindruck vom G1 war damals gelinde gesagt: erschrocken. Die Hardware war das schlechteste was ich in den letzten Jahren in der Hand hatte. Nur irgendein Blackberry, den mir Vodafone mal (Mitte 2005) mit leuchtenden Augen andrehen wollte war noch schlimmer. Das G1 war nach meiner Meinung nicht mehr und nicht weniger als ein Prototyp, der niemals das Labor hätte verlassen dürfen.
Mit Android 1.6 und der hervorragenden Hardware des HTC Magic gibt es jetzt endlich einen würdigen Anwärter auf die offene Position des iPhone-Killers. Und dies obwohl die Featureliste sich in wenig bis nichts von der des iPhone 3GS unterscheidet.
Die Liste der technischen Ausstattung birgt keinerlei Überraschung: Quadband, WLAN b/g, 3MPixel Cam, GPS, Bewegungssensor. Nicht neues, nichts aussergewöhnliches. Im Vergleich zum iPhone fehlt dem Magic momentan noch Multitouch. Zoom von Web-Seiten, Bildern oder Karten findet also mittels Lupen statt. Who cares? Der Strassenpreis mit 300 Euro ist akzeptabel und deutet lediglich an, dass in dem Preissegment von Apple kein Platz für andere ist.
Was also sollte mich als bekennenden Fan vom und Developer für das iPhone dazu bringen, die Plattform zu wechseln? Ganz einfach: Apple. Ich habe die Schnauze gestrichen voll von der analfixierten Art und Weise, wie Apple alle und jeden bevormundet.
google wave auf dem iphone
Seit einigen Wochen spiele ich sporadisch mit Google wave (Alpha) rum. Hauptsächlich teste ich die Programmierung von robots. Diese Robots stellen eine API dar mit der man externe Services andocken kann. Mein Favorit ist grade die Anbindung der sigate-API an Wave. Die Idee ist recht einfach: der Robot scannt den geschriebenen Text und versucht mittels regular expressions Telefonnummern zu erkennen. Wenn eine Nummer erkannt wird klickt man einfach drauf und ein Anruf wird initiiert. Mit SMS ginge das natürlich auch.
Nicht wirklich überrascht war ich als ich auf die Idee gekommen bin die Seite mit dem iPhone aufzurufen und es einfach funktionierte. Zwar erschien eine Warnung, dass der Browser derzeit nicht unterstützt würde, man könnte es aber dennoch probieren.
Das Interface ist sehr gut auf den geringeren Platz angepasst und reagiert vernünftig auf das drehen des Geräts. Hier zwei Screenshots:
Auf der Seite wavety.com gibt es einige Beispiele für frei verfügbare Robots.
nokia und android [aus dem google-cache]
Der guardian behauptet heute, das Nokia an einem Android-Phone arbeitet. Dies wurde umgehend von Nokia zdementiert. (Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen klingt dies jedoch anders.) Wenn man das Dementi mal ausser Acht lässt, ist diese Meldung eigentlich nicht überraschend. Es wäre vielmehr überraschend, wenn Nokia nicht an einem Android-Phone arbeiten würde. Denn Nokia müsste allein schon für die interne Konkurrenzbeobachtung das Android-OS untersuchen.
Erstaunlich allerdings ist es, dass Nokia noch kein Android-Gerät am Markt hat. Denn der Smartphone-Markt wird momentan massiv durcheinander gewürfelt. Nach nur wenigen Wochen Verfügbarkeit der ersten Geräte hatte das Google-OS im vierten Quartal 2008 bereits 4% Marktanteil. Inzwischen gibt es von jedem großen Mobilfunkanbieter mindestens ein Gerät. Hinzu kommt der Druck von RIM und Apple. Mit dem WebOS des Palm Pre betritt ein weiteres OS den umkämpften und zukunftsträchtigen Markt der Smartphones.
In der Zwischenzeit ruht sich Nokia lieber auf fantastillionen von installierten Geräten aus. Redet sich mantramäßig ein, dass das Geld nicht mit Smartphones sondern mit Wegwerf-Handysgemacht wird. Wie allerdings Nokia auf 4 Jahre alten, dummen Geräten mittels Ovi Dienste anbieten und verkaufen wollen bleibt dabei nebulös.
Nokias einziger Wert ist die Marke. Und wenn Nokia sich nicht bald bewegt und Android-Geräte auf den Markt bringt wird dieser Wert dahinschmelzen.